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Kultur im Kornspeicher
Eine neue Veranstaltungsreihe des „Trägervereins Klosterkirche St. Marien
(Novalis Taufkirche) e.V.“
Nachdem die Arbeiten an der Novalistaufkirche weitgehend abgeschlossen waren und die Kirche durch die ev. Kirchengemeinde wieder in Dienst gestellt wurde, hat sich der Wiederstedter Trägerverein neu formiert. Er will sich in Zukunft, durch zahlreiche neue Mitgliedern aus dem Ort verstärkt, dem Erhalt und der Revitalisierung des Novalisschloss-Umfeldes zuwenden. Der Renaissance-Kornspeicher (Ostteil der Novalis-Taufkirche) und das leerstehende Inspektorhaus, zwischen Park und Schloss gelegen, wurden von der Kommune dem Verein übertragen.
Zusätzlich unterstützen Mitglieder des Vereins das Novalismuseum durch Übernahme von Wochen-enddiensten, um die schwierige Personalsituation des Museums zu lindern.
Ein wesentlicher neuer Teil der Arbeit des Trägervereins ist die Organisation von kulturellen Veranstaltungen für das Dorf. Hierfür wurde die Reihe „Kultur im Kornspeicher“ ins Leben gerufen. Geplant sind Konzerte, Kinoveranstaltungen und Lesungen.
Am 03. August 2024 fand, eingebettet in das Programm des Wiederstedter Heimatfestes, eine Lyriklesung statt. Die ING-Mitglieder Wilhelm Bartsch (Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste – sein neuer Gedichtband „Hohe See und Niemandsland“ ist im Frühjahr im Waldsteinverlag Göttingen erschienen) und Prof. Jan Röhnert (Lyriker und Literaturwissenschaftler an der TU Braunschweig – neben Gedichtbänden erschien zuletzt sein Buch „Vom Gehen im Karst“ in der Reihe Naturkunde des Verlages Matthes & Seitz Berlin) trugen poetische Texte mit Bezug auf den Harz vor.
Neuer Text
Wilhelm Bartsch (l.) und Jan Röhnert
Die beiden Dichter trafen mit ihrer dem „Nature Writing“ zuzuordnenden Poesie den Nerv des Publikums. Einige der Dorfbewohner besuchten zum ersten Mal eine Lyriklesung und waren begeistert. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Reihe, wie vorgesehen, etabliert und fester Bestandteil der lokalen Kulturszene wird.
Jörg Kowalski
Werkleitz Festival 2023 „Mein Schatz“
2. - 18. Juni 2023
Das Werkleitz Festival 2023 Mein Schatz, verortet im Mansfelder Land, fragt nach neuen und alten, materiellen wie ideellen Werten in einer sozialgeographischen Situation, die spezifisch und zugleich exemplarisch zu sein scheint für eine weltweit zu beobachtende Krise der extraktivistischen Wirtschaftsweise. Austragungsort des Festivals ist das Areal des einstigen Dominikanerinnenklosters in Wiederstedt, zu dessen Gebäudeensemble auch die Forschungsstätte für Frühromantik und das Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt gehört.
Ausstellung - Filme - Spaziergänge
Werkleitz hat zehn international agierende Künstler:innen, eine Kuratorin und einen Landschaftsforscher eingeladen, auf die komplexe Gemengelage von Fragen zu reagieren, die sich beim Betrachten der Situation im Mansfelder Land einstellen:
Ana Alenso (VE/DE), Mabe Bethônico (BR/CH), Karsten Bott (DE), Viktor Brim (UZ/DE), Felicitas Fäßler (DE), Lars Fischer (DE), Juliane Henrich (DE), Stephanie Kiwitt (DE), Barbara Marcel (BR/DE), Agnieszka Polska (PL/DE), Lena Reisner (DE), Egil Sæbjörnsson (IS/DE)
Die ING unterstützte den Spendenaufruf der evangelischen Kirchengemeinde St. Jakobi Hettstedt, des Trägervereins Klosterkirche St. Marien Wiederstedt Novalis-Taufkirche e.V. und des Kuratoriums Novalis-Geburtshaus Schloss Oberwiederstedt e.V. zur Erneuerung der Turmuhr der Novalistaufkirche. Insgesamt sind 32.320 € Spendengelder eingegangen! Neben vielen Einzelspenden von Privatpersonen und der politischen Gemeinde ermöglichte vor allem das testamentarische Vermächtnis über 25.000 € von Frau Gisela Paul, geb. Grotsch aus Sandersleben die Finanzierung der geplanten Arbeiten. Mit der Spendensumme konnten das historische Uhrwerk restauriert, die beiden Ziffernblätter vollständig erneuert und in die Holzdecken des Turmes die Öffnungen für die steinernen Uhrengewichte geschaffen werden. Wir danken allen Spendern!
Das technikgeschichtlich bedeutende Tagesuhrwerk mit Viertel-, Halb- und Vollschlagwerk wurde in der Werkstatt des Uhrenrestaurators Helmut Ebert sachkundig restauriert und ergänzt. Die umgesetzten Glocken aus der Unterwiederstedter Kirche dienen nun als Anschlagglocken der Uhr.
Eine besondere Überraschung bei der Restaurierung der Uhr war der Fund einer bisher unbekannten Inschrift auf dem oberen Querriegel des Uhrwerkes. Bisher wurde angenommen, dass das Uhrwerk aus der Zeit um 1850 stammt. Die nun gefundenem Inschriften aus dem Jahr 1800 belegen eindeutig: die Turmuhr ist eine Stiftung von Heinrich Ulrich Erasmus von Hardenberg und wurde noch zu Novalis Lebzeiten in Gang gesetzt.
Pünktlich zum 250. Novalisgeburtstag am 2. Mai 2022 wurden der restaurierte Innenraum der Kirche und die Turmuhr mit den beiden Ziffernblättern fertiggestellt. Die historische Uhr, ohne jegliche moderne technische Zutaten, muss täglich aufgezogen werden. Diese Aufgabe übernahm Hans Joachim Morcinietz, der als Jugendlicher einer der Hauptakteure bei der Rettung des Novalis-Schlosses war und nun als Rentner zum „Herr der Wiederstedter Zeit“ wird.
Die im 13. Jahrhunderts erbaute Klosterkirche St. Marien in Oberwiederstedt (Novalistaufkirche) war 1976 wegen ihres desolaten Zustandes und drohender Einsturzgefahr außer Dienst gestellt worden und verfiel. Die nach 1990 ausgeführten Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen zur Revitalisierung der Kirche bewogen die evangelische Kirchengemeinde dazu, die gründerzeitliche Kirche in Unterwiederstedt zu verkaufen und die Novalistaufkirche wieder in Dienst zu stellen.
Die Entwidmung der Unterwiederstedter Heilig-Kreuz-Kirche und feierliche Wiederindienststellung der Novalistaufkirche erfolgte am 4. September 2022 im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes.
Internationale Novalis Gesellschaft e.V.
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